Deutschland brauche eine "Investitionsagenda" - und die Ampel werde hier ein gutes Paket schnüren, verspricht Grünen-Chefin Lang im ARD-Interview. Ausführlich äußert sie sich auch zum AfD-Umfragehoch und der Frage, was das mit den Grünen zu tun hat.
Nicht für alle. Also für viele ist es das durchaus, aber wir reden hier von ganz anderen Maßstäben. Viele Arbeiter sind z.B. auf das Auto angewiesen, verdienen immer noch wenig und für die ist das natürlich keine Entlastung. Der Fokus des 49€-Tickets war auch nie Entlastung, es war Umweltschutz. Eine Entlastung für Arbeiter kann man wohl mit dieser und womöglich auch zukünftiger Regierungen komplett vergessen.
Für einen kleinen Teil der Leute, die bereits vorher öffentlichen Verkehrmittel benutzt haben.
Wo von wir als Zielvorgabe reden ist eine Kostensenkung in Verbindung mit minimaler Zuverlässigkeit, die es Arbeitenden erlauft, nicht monatlich Unsummen für ein notwendiges Auto und dessen laufende Kosten ausgeben zu müssen, weil es tatsächlich eine Alternative gibt.
OK, ich beiße an: Wie wäre dein realistischer Gegenvorschlag gewesen? Über Nacht ein marodes und über Jahrzehnte kaputtgespartes Schienennetz und Bahnsystem erweitern und per ordo mufti zuverlässiger machen? Gegen den politischen Widerstand der FDP flächendeckend den ÖPNV kostenlos machen? Damit das ganze Projekt gefährden, weil durch die fehlende Finanzierung und Angebote die Leute in NOCH prekäreren Verhältnissen gereist wären?
Abgesehen davon hast du damit deiner Aussage vom ersten Kommentar schon widersprochen: Es gab eine ÖPNV-Kostensenkung für Arbeitende - das war ja offenbar die Hauptzielgruppe der Maßnahme deinem 2. Kommentar nach?
Was ist eigentlich schlimm daran, die Welt wenigstens etwas zu verbessern? Wieso muss es immer der große Wurf sein? Wieso kann man kleine, richtige Schritte nicht würdigen und darauf aufbauen?
Edit: Tut mir leid, ich habe falsch vermutet, dass du der OP der Kommentarkette warst. Ich habe den entsprechenden Absatz gestrichen. Vermutlich ist der Gesamttenor des Kommentars aber bei dir weniger passend als beim OP.
Über Nacht ein marodes und über Jahrzehnte kaputtgespartes Schienennetz und Bahnsystem erweitern und per ordo mufti zuverlässiger machen?
Du hast realistisch gesagt… also wie wäre es mit der realistischen Lösung. Verdammt nochmal überhaupt mal anzufangen. Ach nein, wir müssen ja sparen, um mehr Autobahnen bauen (wehrt sich Berlin immer noch gegen die A100 aber gebaut werden muss die halt trotzdem?) und irgendwelche Phantasie-eFuels fördern zu können. Also wird genau gar nichts repariert oder erweitert und die Bahn bekommt kaum das, was nur für den Erhalt benötigt wird.
(PS: Und bei der anderen Ausweichoption zur Straße sieht’s sogar noch düsterer aus, obwohl Ausbau von Schifffahrtswegen auch geplant war…)
Strukturwandel funktioniert aber nunmal nicht mit “Ach, lassen wir’s mit minimalen Änderungen einfach mal so laufen, da wird schon ein Wunder vom Himmel fallen.”. Wir haben auch schon ein paar Monate nichts von Flugtaxis oder irgendeiner anderen völlig hirnverbrannten…oh, Entschuldigung… technologieoffenen Idee gehört. Die werden unser Verkehrsproblem sicher magischerweise lösen.
Was ist eigentlich schlimm daran, die Welt wenigstens etwas zu verbessern? Wieso muss es immer der große Wurf sein? Wieso kann man kleine, richtige Schritte nicht würdigen und darauf aufbauen?
Also gut, ich beiße an: Welche kleinen Schritte soll ich denn würdigen? Das 9€ Ticket, das gezielt für die Sommermonate eingeführt wurde, wo es seine angeführte Aufgabe als Pendlerentlastung maximal schlecht erfüllen konnte. Aber zur Abschreckung, weil in der Zeit viele Züge durch Urlauber eh überlaufen sind, war es natürlich ideal.
Nur leider hat selbst diese Abschreckung nicht gut genug funktioniert, also musste man erstmal fast ein weiteres Jahr mit Hadern und Zaudern ob der Kosten und Machbarkeit verschwenden. Böse Zungen würden behaupten, es war einfach langwierig den preislichen Sweetspot zu finden, bei dem es nicht völlig absurd wirkt aber genau dem armen Teil der Bevölkerung nicht hilft. Weil die eben nicht einfach so 50€ im Monat entbehren können, um nach und nach mehr öffentliche Verkehrsmittel als Auto zu fahren, andererseits aber natürlich auch nicht ganz aufs Auto verzichten können. Dafür reicht die Zuverlässigkeit nicht. Exakt dieser graduelle Umstieg nach und nach ist aber die einzig realistische Option. Womit das 49€ Ticket dann wohl raus ist. (Ich ignoriere auch mal all den anderen Murks, wie z.B. die Notwendigkeit eines Abos, in vielen Fällen auch noch der passenden smartphone-App… Wie kann man deutlicher klarstellen, für wen das nciht gedacht ist?)
Was mich dann zum nächsten Punkt bringt. Welche kleinen, richtigen Schritte gab es denn in der Zeit beim Ausbau der Bahn, bei der Verbesserung, bei der Reparatur maroder Strecken, um den Bahnverkehr zuverlässiger zu machen? Ohh… da war ja was. Aber lasst uns lieber feiern, dass Deutschland jetzt dank massiver Steigerungen schon fast soviel in die Schiene investiert um euroweit in die Top10 zu kommen. Ich glaube, wir haben schon fast Italien überholt… Oh, und das ganze auch nur, weil der bereits 2020 beschlossene Anstieg der Eigenkapitalerhöhung der Bahn erst später ausgezahlt und mit verrechnet wurde. Tja, da haben wir wohl langfristig keine Chance uns mit all den reicheren EU Ländern zu messen…
Aber okay. Ich will fair sein. Die im Koalitionsvertrag ersprochene höhere Investition in Schiene statt Straße haben sie immerhin so gerade eben hinbekommen. Oh? Was? Auch nur durch Lügen, in dem alle Planungskosten bei der Straße extern behandelt aber bei der Schiene mit in die Gesamtkalkulation aufgenommen werden? Die Summer für Investitionen in Schienenverkehr werden übrigens auch 2023 und 2024 nicht steigen. Das steht schon so im Haushaltsplan. Da fallen dann halt nur noch zusätzlich die Extrasummen (Kapitalerhöhung, Reste der Coronahilfe etc.) wieder weg.
Bin ich froh, dass das wenigstens nicht die einzige Aufgabe des Verkehrsministeriums ist und sich wenigstens bei der Digitalisierung… ach, fuck…
Öhm, bei aller berechtigter Kritik, ist das 49€-Ticket keine ÖPNV-Kostensenkung?
Nicht für alle. Also für viele ist es das durchaus, aber wir reden hier von ganz anderen Maßstäben. Viele Arbeiter sind z.B. auf das Auto angewiesen, verdienen immer noch wenig und für die ist das natürlich keine Entlastung. Der Fokus des 49€-Tickets war auch nie Entlastung, es war Umweltschutz. Eine Entlastung für Arbeiter kann man wohl mit dieser und womöglich auch zukünftiger Regierungen komplett vergessen.
Für einen kleinen Teil der Leute, die bereits vorher öffentlichen Verkehrmittel benutzt haben.
Wo von wir als Zielvorgabe reden ist eine Kostensenkung in Verbindung mit minimaler Zuverlässigkeit, die es Arbeitenden erlauft, nicht monatlich Unsummen für ein notwendiges Auto und dessen laufende Kosten ausgeben zu müssen, weil es tatsächlich eine Alternative gibt.
OK, ich beiße an: Wie wäre dein realistischer Gegenvorschlag gewesen? Über Nacht ein marodes und über Jahrzehnte kaputtgespartes Schienennetz und Bahnsystem erweitern und per ordo mufti zuverlässiger machen? Gegen den politischen Widerstand der FDP flächendeckend den ÖPNV kostenlos machen? Damit das ganze Projekt gefährden, weil durch die fehlende Finanzierung und Angebote die Leute in NOCH prekäreren Verhältnissen gereist wären?
Abgesehen davon hast du damit deiner Aussage vom ersten Kommentar schon widersprochen: Es gab eine ÖPNV-Kostensenkung für Arbeitende - das war ja offenbar die Hauptzielgruppe der Maßnahme deinem 2. Kommentar nach?Was ist eigentlich schlimm daran, die Welt wenigstens etwas zu verbessern? Wieso muss es immer der große Wurf sein? Wieso kann man kleine, richtige Schritte nicht würdigen und darauf aufbauen?
Edit: Tut mir leid, ich habe falsch vermutet, dass du der OP der Kommentarkette warst. Ich habe den entsprechenden Absatz gestrichen. Vermutlich ist der Gesamttenor des Kommentars aber bei dir weniger passend als beim OP.
Du hast realistisch gesagt… also wie wäre es mit der realistischen Lösung. Verdammt nochmal überhaupt mal anzufangen. Ach nein, wir müssen ja sparen, um mehr Autobahnen bauen (wehrt sich Berlin immer noch gegen die A100 aber gebaut werden muss die halt trotzdem?) und irgendwelche Phantasie-eFuels fördern zu können. Also wird genau gar nichts repariert oder erweitert und die Bahn bekommt kaum das, was nur für den Erhalt benötigt wird.
(PS: Und bei der anderen Ausweichoption zur Straße sieht’s sogar noch düsterer aus, obwohl Ausbau von Schifffahrtswegen auch geplant war…)
Strukturwandel funktioniert aber nunmal nicht mit “Ach, lassen wir’s mit minimalen Änderungen einfach mal so laufen, da wird schon ein Wunder vom Himmel fallen.”. Wir haben auch schon ein paar Monate nichts von Flugtaxis oder irgendeiner anderen völlig hirnverbrannten…oh, Entschuldigung… technologieoffenen Idee gehört. Die werden unser Verkehrsproblem sicher magischerweise lösen.
Also gut, ich beiße an: Welche kleinen Schritte soll ich denn würdigen? Das 9€ Ticket, das gezielt für die Sommermonate eingeführt wurde, wo es seine angeführte Aufgabe als Pendlerentlastung maximal schlecht erfüllen konnte. Aber zur Abschreckung, weil in der Zeit viele Züge durch Urlauber eh überlaufen sind, war es natürlich ideal.
Nur leider hat selbst diese Abschreckung nicht gut genug funktioniert, also musste man erstmal fast ein weiteres Jahr mit Hadern und Zaudern ob der Kosten und Machbarkeit verschwenden. Böse Zungen würden behaupten, es war einfach langwierig den preislichen Sweetspot zu finden, bei dem es nicht völlig absurd wirkt aber genau dem armen Teil der Bevölkerung nicht hilft. Weil die eben nicht einfach so 50€ im Monat entbehren können, um nach und nach mehr öffentliche Verkehrsmittel als Auto zu fahren, andererseits aber natürlich auch nicht ganz aufs Auto verzichten können. Dafür reicht die Zuverlässigkeit nicht. Exakt dieser graduelle Umstieg nach und nach ist aber die einzig realistische Option. Womit das 49€ Ticket dann wohl raus ist. (Ich ignoriere auch mal all den anderen Murks, wie z.B. die Notwendigkeit eines Abos, in vielen Fällen auch noch der passenden smartphone-App… Wie kann man deutlicher klarstellen, für wen das nciht gedacht ist?)
Was mich dann zum nächsten Punkt bringt. Welche kleinen, richtigen Schritte gab es denn in der Zeit beim Ausbau der Bahn, bei der Verbesserung, bei der Reparatur maroder Strecken, um den Bahnverkehr zuverlässiger zu machen? Ohh… da war ja was. Aber lasst uns lieber feiern, dass Deutschland jetzt dank massiver Steigerungen schon fast soviel in die Schiene investiert um euroweit in die Top10 zu kommen. Ich glaube, wir haben schon fast Italien überholt… Oh, und das ganze auch nur, weil der bereits 2020 beschlossene Anstieg der Eigenkapitalerhöhung der Bahn erst später ausgezahlt und mit verrechnet wurde. Tja, da haben wir wohl langfristig keine Chance uns mit all den reicheren EU Ländern zu messen…
Aber okay. Ich will fair sein. Die im Koalitionsvertrag ersprochene höhere Investition in Schiene statt Straße haben sie immerhin so gerade eben hinbekommen. Oh? Was? Auch nur durch Lügen, in dem alle Planungskosten bei der Straße extern behandelt aber bei der Schiene mit in die Gesamtkalkulation aufgenommen werden? Die Summer für Investitionen in Schienenverkehr werden übrigens auch 2023 und 2024 nicht steigen. Das steht schon so im Haushaltsplan. Da fallen dann halt nur noch zusätzlich die Extrasummen (Kapitalerhöhung, Reste der Coronahilfe etc.) wieder weg.
Bin ich froh, dass das wenigstens nicht die einzige Aufgabe des Verkehrsministeriums ist und sich wenigstens bei der Digitalisierung… ach, fuck…
Ich bin ja eher so der Fan von Umverteilung.