• qjeu@feddit.nl
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    1 year ago

    In meinen Augen ist das aber eine viel zu einfache Logik, die Logik eines “gerechten Sieges”, der sich rein über Gelände definiert und den menschlichen Preis der Soldaten außer Acht lässt. Die Rechnung, wie viel Land man gewinnen will (auch die Krim?), ist aber direkt mit Menschenleben verbunden, und auch wenn das in erster Linie eine Entscheidung der ukrainischen Regierung ist, muss man auch die Interessen der Menschen berücksichtigen, die diese Entscheidung im Feld ausfechten müssen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Soldaten dort freiwillig sind. Jede*r, der weitere Kämpfe fordert, sollte selber an die Front reisen um dort sein Leben einzusetzen. Ich akzeptiere, dass Menschen bereit sind, für das Land zu sterben, aber das von allen jungen Männern in beiden Ländern zu verlangen, entspricht auch nicht meinem Verständnis von Humanismus und Liberalität - man muss Soldaten auf beiden Seiten auch als Flüchtlinge akzeptieren und ihnen bei der Flucht helfen.

    Die Ukraine hat in den ersten Tagen und auch bei der ersten Offensive Beeindruckendes geleistet, was sehr viele Beobachter und Experten falsch eingeschätzt haben, aber nach einem Jahr ohne größere Geländegewinne sollte man auch über eine realistische Exit-Strategie nachdenken, die den Fleischwolf stoppt. Wie sehr die europäische Wirtschaft unter dem Krieg leidet, ist mir persönlich egal, aber man sollte den Menschen auch klar kommunizieren, welchen wichtigen Anteil das billige russische Erdgas am wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands hatte.

    • TheWheelMustGoOn@feddit.de
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      1 year ago

      Die Offensive geht aber auch stetig voran. Die Ukraine hat mehr Land erobert als Russland in ihrer Winteroffensive eingenommen hat. Also als ganz verloren sehe ich es nicht an. Und das größte Problem ist ja das es aktuell nicht so aussieht als könnte die Ukraine einfach sagen “ja okay nehmt euch den eroberten Teil und danach ist aber Ruhe”. Sondern dann greift Russland halt in 5 Jahren wieder an. Der einzige Weg das schnell zu beenden wäre eine Koalition der Willingen die Russland aus der Ukraine wirft und dann dort stationiert ist bis die Ukraine in die NATO aufgenommen ist. Aber das ist halt dann auch wieder der Beginn des nächsten kalten Krieges.

      Aber ja es ist absolut surreal das dort einfach für so eine scheiße jeden Tag so viele Menschen sterben.

      • qjeu@feddit.nl
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        1 year ago

        Eine Koalition der Willigen kann ja über eine Fremdenlegion gebildet werden, aber ich persönlich habe keine Lust auf ein mögliches Schlachtfeld zu ziehen und wenn ich das nicht will, kann ich es auch nicht von anderen verlangen. Auch die USA haben von Anfang an klar signalisiert, dass sie kein Interesse daran haben, sich voll zu engagieren, dafür gibt es für sie zu wenig zu gewinnen und sie scheinen den Konflikt eher dazu zu nutzen, die russischen Streitkräfte zu verschleißen.

        Wie ein dauerhafter Frieden aussehen könnte, wäre eine Sache, die man jetzt verhandeln müsste, leider unter Einbeziehung des unzuverlässigen Putin, aber die Geschichte hat gezeigt, dass auch das möglich ist (z.B. Korea oder Iran/Irak). Ich würde auch eine andere Lösung ohne Putin bevorzugen, aber ich glaube, dass realistischerweise im Moment nichts anderes möglich ist, ohne das Leid noch immens zu vergrößern.

    • derFensterputzer@feddit.de
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      1 year ago

      Im Fleischwolf sind hauptsächlich die beiden Kriegsparteien + Freiwillige. Russland kann den Krieg, den es gestartet hat jederzeit beenden. Die Ukraine kann den Krieg jederzeit beenden, sie sind aber die deren Land durch Russland zerstört wird.

      Das Beste was der Westen tun könnte ist aufhören die sticheleien Russlands entgegen ihm zu ignorieren und selbst einzugreifen.