Zwei Züchter wollten ihre Rinder per Gewehrschuss töten, erhielten von den zuständigen Behörden aber keine Erlaubnis. Zu Unrecht, entschied das Verwaltungsgericht in Koblenz. Die Methode sei in bestimmten Fällen rechtens.
Das ist weniger schwarz-weiß, als du es darstellst. Ja, bei Haustieren ist das “Einschläfern” gesellschaftlich zumindest als eine vorgebliche Gnade akzeptiert. Mal ganz abgesehen davon, dass das viele Tierbesitzer nicht so fühlen, steckt da wahrscheinlich auch häufiger schlicht ein ökonomisches Kalkül dahinter. Tiere sind fast nie krankenversichert. Das heißt, oft sind Behandlungen verfügbar, die lange eine hohe Lebensqualität garantieren würden, die aber eben teilweise auch ordentlich ins Geld gehen können. No Judgement, diese Behandlung nicht zu behalen, aber oft werden es sich z.B. Eltern im “Leid ersparen”-Narrativ gemütlich machen, um den Kindern nicht erklären zu müssen, warum sie das nicht bezahlen wollen.
Finde das schwierig, es von außen als “sich gemütlich machen” und “ökonomisches kalkül” zu bewerten.
Zur Realität gehört auch, dass Haustiere i.d.R. eine erheblich längere Lebenszeit haben, als wenn sie in der freien Natur leben würden.
Die Katze meiner Eltern wurde z.B. mit 19 Jahren eingeschläfert. Kurz vor dem vollständigen Nierenversagen, blind und kaum in der Lage sich vom Wohnzimmer in die Küche und zurück zu begeben und sichtbar unter großen Qualen leidend. Es war klar, dass der Körper einfach am biologischen Limit war. Wir können nur begrenzt mit den Tieren kommunizieren, und komplexe Kozepte, wie z.B. Chemotherapie sind einem Hund oder einer Katze einfach nicht vermittelbar. D.h. wir müssen die schwere Entscheidung treffen, was das Leid des Tieres insgesamt verringert. Und täglich zum Arzt geschleppt und mit Medikamenten vollgepumpt zu werden, sind für Tiere wahrscheinlich deutlich traumatischer als für Menschen, weil sie das nicht rational als Notwendigkeit verarbeiten können.
Schließlich muss man beim ökonomischen Kalkül auch die Frage zwischen Leisten wollen und Leisten können stellen. So ein Tier kostet im Unterhalt vielleicht 100 € für den Tierarzt und nochmal 300 € im jahr für Futter, wobei sicherlich auch Leute das vierfache davon ausgeben. Wenn dann eine schwierige Operation mit ungewissem Ausgang mal eben 1.000 € kostet, übersteigt das auch bei vernünftiger Versorgung der Tiere häufig das verfügbare Budget.
Und täglich zum Arzt geschleppt und mit Medikamenten vollgepumpt zu werden, sind für Tiere wahrscheinlich deutlich traumatischer als für Menschen, weil sie das nicht rational als Notwendigkeit verarbeiten können.
Und Diagnostik ist auch schwerer. Die ist bei Menschen schon schwierig, aber da kann man durch Kommunikation schon noch ein paar Dinge eingrenzen. Allein rauszubekommen, “wo” genau das Problem liegt, kann bei Tieren schwierig sein.
Wenn außen was weh tut, kriegt man das durch beobachten, rumprobieren und Reaktion abwarten mit. Aber bei irgendwelchen inneren Problem wird’s sieht’s schon anders aus. Ein Mensch kann erklären, dass er sowas wie Panikattacken kriegt, kann eventuell schon bestimmte Auslöser eingrenzen, sich zu Tageszeiten äußern usw. Das Haustier ist halt einfach durch den Wind und verhält sich komisch und man hat im Zweifel keinen Ansatz, da was einzugrenzen.
Irgendwo bei dieser Diskussion kommt man sicher auch zur Frage der Sterbehilfe bei Menschen. Aber da geh’ ich jetzt erstmal bewusst nicht hin.
Mal ganz abgesehen davon, dass das viele Tierbesitzer nicht so fühlen, steckt da wahrscheinlich auch häufiger schlicht ein ökonomisches Kalkül dahinter.
Mal ganz abgesehen davon, dass das viele Tierbesitzer nicht so fühlen, steckt da wahrscheinlich auch häufiger schlicht ein ökonomisches Kalkül dahinter.
Das ist schon eine ziemlich starke Unterstellung, die sich zumindest mit meiner Bubble nicht deckt.
Sekundiert. Unsere Katze war nicht krankenversichert und bekam HCM (krankhafte Herzvergrößerung die in einem Feedback Loop und Kreislaufproblemen mündet). Als sie dadurch ne Thrombose bekam haben wir sie selbstverständlich in ne Tierklinik gesteckt und für die halbe Woche 2500€ bezahlt.
Sie hat dann noch ein Vierteljahr weiter gelebt. Uns war klar dass viele andere Besitzer vermutlich sofort die Spritze gewählt hätten, aber das war nie eine Option für uns.
Das ist weniger schwarz-weiß, als du es darstellst. Ja, bei Haustieren ist das “Einschläfern” gesellschaftlich zumindest als eine vorgebliche Gnade akzeptiert. Mal ganz abgesehen davon, dass das viele Tierbesitzer nicht so fühlen, steckt da wahrscheinlich auch häufiger schlicht ein ökonomisches Kalkül dahinter. Tiere sind fast nie krankenversichert. Das heißt, oft sind Behandlungen verfügbar, die lange eine hohe Lebensqualität garantieren würden, die aber eben teilweise auch ordentlich ins Geld gehen können. No Judgement, diese Behandlung nicht zu behalen, aber oft werden es sich z.B. Eltern im “Leid ersparen”-Narrativ gemütlich machen, um den Kindern nicht erklären zu müssen, warum sie das nicht bezahlen wollen.
Finde das schwierig, es von außen als “sich gemütlich machen” und “ökonomisches kalkül” zu bewerten.
Zur Realität gehört auch, dass Haustiere i.d.R. eine erheblich längere Lebenszeit haben, als wenn sie in der freien Natur leben würden.
Die Katze meiner Eltern wurde z.B. mit 19 Jahren eingeschläfert. Kurz vor dem vollständigen Nierenversagen, blind und kaum in der Lage sich vom Wohnzimmer in die Küche und zurück zu begeben und sichtbar unter großen Qualen leidend. Es war klar, dass der Körper einfach am biologischen Limit war. Wir können nur begrenzt mit den Tieren kommunizieren, und komplexe Kozepte, wie z.B. Chemotherapie sind einem Hund oder einer Katze einfach nicht vermittelbar. D.h. wir müssen die schwere Entscheidung treffen, was das Leid des Tieres insgesamt verringert. Und täglich zum Arzt geschleppt und mit Medikamenten vollgepumpt zu werden, sind für Tiere wahrscheinlich deutlich traumatischer als für Menschen, weil sie das nicht rational als Notwendigkeit verarbeiten können.
Schließlich muss man beim ökonomischen Kalkül auch die Frage zwischen Leisten wollen und Leisten können stellen. So ein Tier kostet im Unterhalt vielleicht 100 € für den Tierarzt und nochmal 300 € im jahr für Futter, wobei sicherlich auch Leute das vierfache davon ausgeben. Wenn dann eine schwierige Operation mit ungewissem Ausgang mal eben 1.000 € kostet, übersteigt das auch bei vernünftiger Versorgung der Tiere häufig das verfügbare Budget.
Und Diagnostik ist auch schwerer. Die ist bei Menschen schon schwierig, aber da kann man durch Kommunikation schon noch ein paar Dinge eingrenzen. Allein rauszubekommen, “wo” genau das Problem liegt, kann bei Tieren schwierig sein.
Wenn außen was weh tut, kriegt man das durch beobachten, rumprobieren und Reaktion abwarten mit. Aber bei irgendwelchen inneren Problem wird’s sieht’s schon anders aus. Ein Mensch kann erklären, dass er sowas wie Panikattacken kriegt, kann eventuell schon bestimmte Auslöser eingrenzen, sich zu Tageszeiten äußern usw. Das Haustier ist halt einfach durch den Wind und verhält sich komisch und man hat im Zweifel keinen Ansatz, da was einzugrenzen.
Irgendwo bei dieser Diskussion kommt man sicher auch zur Frage der Sterbehilfe bei Menschen. Aber da geh’ ich jetzt erstmal bewusst nicht hin.
Fairer Punkt.
Sag mir das du noch nie ein Haustier hattest.
Das ist schon eine ziemlich starke Unterstellung, die sich zumindest mit meiner Bubble nicht deckt.
Sekundiert. Unsere Katze war nicht krankenversichert und bekam HCM (krankhafte Herzvergrößerung die in einem Feedback Loop und Kreislaufproblemen mündet). Als sie dadurch ne Thrombose bekam haben wir sie selbstverständlich in ne Tierklinik gesteckt und für die halbe Woche 2500€ bezahlt.
Sie hat dann noch ein Vierteljahr weiter gelebt. Uns war klar dass viele andere Besitzer vermutlich sofort die Spritze gewählt hätten, aber das war nie eine Option für uns.
Das nehme ich mal so auf.