In Bayern leisten sich noch vergleichsweise viele Landkreise und Kommunen ein eigenes Krankenhaus. Immer öfter reißen die Kliniken aber ein dickes Minus in die Kasse. Die Träger stoßen an ihre Grenzen. Loslassen wollen sie aber trotzdem nicht. Warum?
Jede Organisation - also auch ein öffentliches Krankenhaus - muss schwarze Zahlen schreiben, sonst kann sie die Rechnungen und Gehälter nicht mehr bezahlen.
Die Frage ist, wie man das finanziert. Krankenhäuser sind Teil einer Solidargemeinschaft. Das muss öffentlich finanziert werden, und das funktioniert nicht nur, aber auch durch die Rücknahme von Steuererleichterungen für Konzerne, eine Reform der Erbschaftssteuer für große Vermögen (der effektive Steuersatz für Erbschaften liegt in Deutschland derzeit bei unter 3%) und andere Maßnahmen.
Eine Privatisierung der Krankenhäuser wäre langfristig eine Katastrophe. Beispielsweise würden sich private Betreiber die Rosinen rauspicken, während teure und wenig einträgliche Bereiche wie die Ambulanz dem Staat überlassen wird, was die öffentlichen Budgets noch weiter belastet.
Zudem besteht die Gefahr, dass die privaten Betreiber dann zunehmend aus der Pharmabranche kommen und die Ärzteschaft als deren Belegschaft dann möglichst viele Medikamente verschreiben (müssen). Das kann niemand wollen.