Immer wieder lustig, wenn Heise etwas zum Datenschutz schreibt.
Wieso?
Weil du alle deine Daten offenlegen oder ein dämliches Abo abschließen musst, um Heise lesen zu können. Dieses „Pay or Okay“-Modell ist problematisch. Und dann kannst du dir ja gerne nochmal durchlesen, wo deine Daten von Heise hinverkauft werden.
Ich weiss ich werd mir hier keine Freunde machen aber ich das Modell fair. Von irgendwas muss die Arbeit ja bezahlt werden. Ich find’s nur doof wenn Unternehmen Abos anbieten und dann noch dazu Werbung schalten bzw Daten klauen.
Ich find’s nur doof wenn Unternehmen Abos anbieten und dann noch dazu Werbung schalten bzw Daten klauen.
Jaa, was das angeht… Netzkultur hat das Pur-Abo bei Spiegel und Zeit exemplarisch unter die Lupe genommen:
Der Spiegel verspricht seinen Lesern ein weitgehend werbefreies Angebot, das „ganz ohne Werbetracking“ auskommen soll. Nur eine interne, allgemeine Nutzungsanalyse soll noch durchgeführt werden, erfährt man bei der Registrierung.
Klingt gut, aber während man das liest, wird man schon von Bing, Facebook und Google getrackt.
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Damit ist das Abo nicht mehr werbetrackingfrei. Auch wenn der Spiegel keine Werbung für Pur-Abonnenten in deren Facebook-Stream schaltet: Facebook nutzt diese Daten auch für andere Werbekunden. Und auch die DSGVO-Konformität ist damit dahin: Facebook Pixel ist ohne Einwilligung natürlich auch außerhalb des redaktionellen Angebots ein Datenschutzverstoß, unter anderem weil dadurch externe Seitenaufrufe mit ihrem Profil bei Facebook verknüpft werden können.
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Weniger nachvollziehbar werden die zahlenden Nutzerinnen und Nutzer es finden, dass der Spiegel zusätzlich eine recht umfangreiche profilbildende Nutzungsanalyse integriert hat. Für das Kundentracking wird Adobe Analytics genutzt und für die Zielgruppengenerierung Adobe Audience Manager. Beides sind Bestandteile der Adobe Experience Cloud, eine führende Marke für profilbildendes Marketing. Grundsätzlich können damit Verhaltensprofile erstellt und vermarktet werden, es gibt sogar einen eigenen, eingebetteten Marktplatz für solche Daten.
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Und noch ein zweifelhaftes Feature ist beim Spiegel aktiv: Die Cookies der Drittanbieter werden auf anderen Seiten mit weiteren Trackinganbietern zum ID-Abgleich ausgetauscht, das nennt sich Cookie-Matching. Es reicht bereits ein Klick auf einen Artikel auf dem Schwesterportal Bento, damit Cookies aus der vorherigen Pur-Sitzung an den fremden Anbieter Teads gingen.
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Die Zeit meint mit „pur“ ein Abo mit „weniger Werbung und ohne Werbetracking“. „Insbesondere Tracking-Verfahren, die es Werbekunden erlauben, bestimmte Teilzielgruppen anzusprechen, sogenanntes Targeting, stehen in der Kritik“, schreibt die Zeit in ihrer Pur-FAQ. Und meldet gleichzeitig den Aufruf dieser Seite mit Google-Analytics-ID und weiteren Parametern wie Bildschirmgröße an Google. Bei der Registrierung, beim Login und bei jedem Seitenaufruf ist das Trackingtool eingebunden.
https://netzpolitik.org/2020/nicht-ganz-ohne/
Ist zwar schon ein paar Jahre alt und bezieht sich nicht explizit auf heise oder telepolis, aber zeigt auf, dass ein pur-Abo nicht automatisch Trackingfreiheit bedeutet.
Zu heise selber hat noyb 2023 etwas geschrieben, die niedersächsischen Landesdatenschutzbehörde hat das „Pay original Okay“-Modell aufgrund von intransparent kritisiert.Grundsätzliche ist der immer weiter ausufernde Datenhandel ein riesiges Problem sowohl auf individueller als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene.
Und zu guter letzt sind solche „Pay or Okay“-Modelle gerade für Menschen am unteren Rand der Vermögensverteilung meistens alles andere als eine echte Wahl, wenn man Informationen bekommen möchte. Das Modell ist also alles andere als fair den Nutzenden gegenüber.
Rechtsklick, öffne Tab in neuem Container Tab. Hilft schon mal nicht so viele Daten preiszugeben. So mach ich es. Plus Whitelisting.