Der MM hat den beiden Kandidaten Riehle und Specht 6 Fragen zur OB-Wahl gestellt. Teilweise ganz interessant, wie inhaltsleer man Antworten kann. In der Kategorie ist Herr Specht recht weit vorne.

  • monnemtrottelsarmy@feddit.deOPM
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    1 year ago

    Unter dem Video ist ein interessanter Kommentar zu finden, den ichhier mal rüberkopiere:

    Herr Specht scheint durchaus Humor zu haben. Als Leiter von Dezernat I untersteht im Fachbereich 31 Sicherheit und Ordnung. Das erste Thema, dass er auf die Frage nach der Zeit nach der OB-Wahl aufbringt ist: Sauberkeit. Mannheim ist eine dreckige Stadt, aber vieles ist auch dem Verhalten der Ordnungsbehörden geschuldet. Eine Ahndung bei Verschmutzung findet, ähnlich wie bei Falschparkern, kaum statt. Das lernen die Menschen schnell. Egal wo man sich umhört, man hört viele chaotische Geschichten über das Ordnungsamt. Von Nicht-Erreichbarkeit, über angebliche Überlastung - notorisch und über viele Jahre - verweigerte Ahndung, keine Besserung an belegbaren Problemzuständen über lange Zeiträume hinweg. Gleichzeitig wirken viele Probleme in der Stadt hausgemacht. Wer ein Abschleppen von Falschparkern über Jahre aktiv verhindert und in ganzen Straßenzügen womöglich Falschparken toleriert und dann sowohl Ordnungsamt, als auch Polizei sogar eine Ahndung von Falschparkern verweigern, der braucht sich nicht wundern, wenn die Stadt im Chaos versinkt.

    Thema Mobilität: “wir müssen Mobilität sichern für alle” sagt er bei 4:34. Weniger inhalt kann man kaum in einen Satz packen - respekt für diese nichtssagende Sprechblase. Ein Versuch das zu übersetzen: Autos, Autos, Autos. Herr Specht hat im Wahlkampf von Vision Zero gesprochen. Eine Grundannahme von Vision Zero ist, dass Menschen Fehler machen. Daher müssen Systeme so gestaltet werden, dass diese Fehler nicht zu lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen führen. Man fragt sich, ob Herr Specht verstanden hat, was “Vision Zero” bedeutet. Die belegte Untätigkeit eines Fachbereichs unter seiner Dezernatsleitung spricht eine andere Sprache. Schaut man sich die Baustellenbeschilderungen an, die von seinem Fachbereich genehmigt werden im Hinblick auf Radverkehr, scheint es eher, als sollte hier die Rentenkasse saniert werden, so gefährlich sind die “Gestaltungen” teilweise. Von der StVO-Konformität fangen wir hier nicht an.

    Die vielen Berichte über ungeahndete Falschparker auf Radinfrastruktur, verweigerte Zebrastreifen beispielsweise an der Franklinschule und die seit Jahren nicht besser werdende Poserproblematik deuten eher draufhin, dass ihm schwächere Verkehrsteilnehmer egal sind. Anders ist nicht zu erklären, warum die Stadt Mannheim wegschaut und seit Jahren nichts gegen zugeparkte Gehwegecken unternimmt. Ein Spaziergang durch die Quadrate gleicht einem Slalom oder Hindernislauf. Für Fuss- und Radverkehr also die schwächeren Verkehrsteilnehmer ist da gar nix gesichert in Hinblick auf Mobilität.

    5:37 Riehle: “Mit mir wirid es kein Aufweichen des Ziels geben, 2030 die Klimaneutralität zu erreichen.” Von Specht kommt leider nur eine Bullshit-Bingo-Phrase 6:25 “Wir müssen uns auf den Weg zur Klimaneutralität machen. Aber …” Kann man nur sagen: Tja. Ansonsten steht diesen Sonntag mit 36 ° der bisher heißeste Tag des Jahres in der Betonwüste Mannheim an. Ludwigshafen und Mannheim sind die am Stärksten versiegelten Städte Deutschlands. Da hat die Politik vor Ort keinerlei weitsicht gezeigt. So ein Zustand entsteht ja nicht von heute auf morgen. Bitter das einmal mehr Mannheim lediglich als abschreckendes Beispiel dienen kann. Specht sagt, er will nicht bevormunden. Klingt toll, aber Politik muss aktiv sein, gerade in Hinblick auf die Klimakatastrophe. Ein “weiter so” darf es nicht geben, nur weil dann die Poser nicht mehr in den Quadraten im Kreis fahren dürfen und möglicherweise etwas verunsichert sind.