Erwerbstätige müssen mehr Geld zur Verfügung haben als Empfänger von Sozialleistungen. Es sei ein falsches Signal, wenn sich der Lohnabstand verringere. Dies ist die Meinung von Christian Lindner (FDP). Er nennt dabei Jens Spahn’s Kritik berechtigt.

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    1 year ago

    Das ist doch btw das Problem, warum Geflüchtete aus Syrien nicht in den Arbeitsmarkt reinfinden. Die sehen keinen Sinn darin, 3 Jahre für weniger Geld zu arbeiten.

    Quelle?

    Dass der Anteil der Beschäftigten unter den Geflüchteten aus Syrien geringer sei, habe womöglich auch mit dem relativ hohen Anteil von Frauen in dieser Gruppe zu tun. Etwa 40 Prozent der syrischen Geflüchteten seien weiblich. Viele syrische Frauen seien nachgezogen und daher noch nicht lange im Land. Oft stünden sie dem Arbeitsmarkt wegen der Betreuung von Kleinkindern nicht zur Verfügung. Auch kulturelle Gründe könnten hier eine Rolle spielen.

    Viele haben übrigens große Probleme ihre Abschlüsse anerkannt zu bekommen und es dauert ewig bis sie her adäquate Beschäftigung finden: Laut Bundesärztekammer stellen Syrer inzwischen die größte Gruppe unter den ausländischen Ärzten. Im vergangenen Jahr waren 4970 syrische Ärzte in Deutschland beschäftigt. Dass so jemand nicht erst mal Taxi fahren will, sondern versucht seinen Beruf anerkannt zu bekommen und sich voll auf den Spracherwerb konzentriert ist mehr als verständlich.

    Natürlich lohnt es sich eine Ausbildung zu machen oder weiter zur Schule zu gehen für einen höheren Abschluss. Ich finde es so lustig, dass die FDP auf der einen Seite so tut als würden alle die höhere Sozialleistungen beziehen sofort den Löffel hinschmeissen und nicht mehr arbeiten wollen, während sie gleichzeitig jammern, dass es eine Zwangsrente gibt wo doch alle so viel lieber länger arbeiten würden im Alter, weil das doch Bestätigung gibt und eine Aufgabe und sozialen Stautus und Weiterbildung und …

    Ne, Menschen sind getrieben davon etwas leisten zu wollen, sich zu entwickeln, sich herauszufordern, mit anderen zu konkurrieren und brauchen sinnvolle Tätigkeiten. Nicht umsonst sind viele mit langfristigem Sozialbezug unglücklich, depressiv werden körperlich krank und möchten gerne arbeiten und tun alles um wieder ins Berufsleben zurückkehren zu können. Nur weil RTL halt immer nur Faulenzerfranz interviewt ist der gerade die Ausnahme nicht die Regel.

    Dass wir keine Handwerker finden ist ein systemisches Problem und Geld ist davon nur ein Faktor. Der Arbeitsbereich ist sexistisch ohne Ende und erlaubt kaum bis garnicht Teilzeit. Da fallen dann Frauen und Mütter schon mal raus. Dann noch eine große Portion Rassismus und Fremdenfeindlichkeit oben auf und Unwille sich gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen und jemanden einzustellen der nicht in eins von zwei Geschlechtern passt. Dazu dann noch extrem eingefahrene hierarchische Strukturen angefangen von Lehrjahre sind keine Herrenjahre zu der Chef hat immer recht die junge Menschen zu recht abschrecken. Aufstiegschancen sind mau, sich selbständig machen schwer und die alten Chefs treten lieber ab und machen den Laden ganz zu als von überhöhten Ablösesummen abzusehen oder über einen langen Zeitraum einem jungen Menschen die Übernahme zu gestatten wenn der nicht das eigene Kind ist und selbst dem macht man das Berufsleben schwer.

    Dann müsste man halt von überzogenen Vorstellungen abgehen, was so ein Azubi mitbringen muss und sich die Leute ranziehen und in sie investieren, was auch kaum einer will. Immer mehr Handwerksberufe weigern sich Hauptschüler einzustellen, weil sie keinen Bock haben die zu fördern.

    Die berufliche Ausbildung wird für Abiturienten immer attraktiver. Gleichzeitig verschlechtern sich die Ausbildungschancen von Hauptschülern. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren des Monitor Ausbildungschancen 2023, den das FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt. Die Studie betrachtet die Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt seit 2011.

    Und die Abiturienten suchen sich die Arbeitgeber aus und die Haupt- und Sonderschüler bekommen nichts mehr.

    Und dann haben wir noch die extra tollen Situationen in denen Asylsuchende mit Ausbildungsplatz abgeschoben werden. Echte Glanzlichter so was.

    Sich immer nach unten orientieren wird nichts verbessern. Menschen in Deutschland brauchen menschenwürdige Sozialleistungen, das ist das Minimum, nicht das Überleben sondern die Teilhabe an der allgemeinen Gesellschaft. Wenn wir das nicht mehr schaffen, haben wir ein grundsätzliches Problem, besonders angesichts der Milliardengewinne ganz oben. Es ist halt leichter unten jemandem was wegzunehmen als oben. dem oben schadet es aber nicht, unten Knausern schadet nicht nur dem Einzelnen der weniger bekommt sondern es schadet der Gesellschaft als Ganzes, mit Kindern die weniger Chancen haben und steigender Kriminalität, mehr kranken Menschen weil Armut krank macht, es befördert den rechten politischen Rand und so weiter.